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12.02.2019
Fachkräfte scheuen keine frühen Wechsel
Fachkräfte fackeln nicht lange: Etwa jede dritte hat schon einmal innerhalb eines Jahres nach dem Einstieg in ein neues Unternehmen wieder gekündigt. Gründe dafür waren vor allem die tatsächlichen Arbeitsinhalte, die Unternehmenskultur und die Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten. Das geht aus einer Umfrage der Jobbörse Stepstone hervor.
Insgesamt wurden 13.000 Fach- und Führungskräfte sowie 2.000 Recruiter und Manager befragt. Unter dem Strich sind es demnach vor allem falsche Erwartungen, die zu einem frühzeitigen Jobwechsel führen - und die vermieden werden könnten. Besonders falle ins Gewicht, dass die Stellenanzeigen oftmals als ungenau bewertet werden. Etwa ein Drittel der befragten Fachkräfte war der Meinung, dass die dortige Beschreibung der Unternehmenskultur und/oder der konkreten Aufgaben nicht der Realität entsprach.
Eine "deutliche Mehrheit" der Recruiter unterschätzt die Bereitschaft neu eingestellter Mitarbeiter, frühzeitig zu kündigen, heißt es bei Stepstone weiter. Drei von vier Recruitern bezifferten die Wahrscheinlichkeit auf weniger als 15 Prozent. Insgesamt sahen sich die Personalverantwortlichen aber gut gerüstet in Bezug auf das Onboarding in ihrem Unternehmen: So gaben 74 Prozent von ihnen an, dass die Möglichkeit bestehe, im Zeitraum zwischen Vertragsunterschrift und dem ersten Arbeitstag Fragen mit der Personalabteilung zu klären. Bei 72 Prozent war dafür auch der zukünftige Vorgesetzte ansprechbar.
Hier besteht allerdings offensichtlich eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Lediglich 41 Prozent der Fachkräfte sagten, dass sie die Chance erhalten hätten, ihre Fragen an die Personalabteilung zu stellen. Immerhin 45 Prozent erhielten Antworten von ihrem zukünftigen Vorgesetzten.
Um den Einstieg zu erleichtern - eine gute Passung vorausgesetzt -, hat Stepstone eine 28-seitige Broschüre zum Onboarding veröffentlicht. Darin finden sich neben den Studienergebnissen auch Empfehlungen für die betriebliche Praxis.
Dieser Beitrag wurde erstellt von David Schahinian.
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