Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) berichtet aus der entscheidenden Bundestagssitzung und zitiert unter anderem Jessica Tatti (Linke). Sie warf Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vor, damit ein „fatales Signal“ zu senden. Gerade Leiharbeitende befänden sich in permanent unsicheren Arbeitsverhältnissen. „Dass sie jetzt auch noch beim Kurzarbeitergeld zu Beschäftigten zweiter Klasse degradiert werden, finde ich wirklich schäbig.“
Jana Schimke (CDU) gab dem DGB recht, obwohl sie das „nicht oft“ mache: Dieser kritisiere die Herausnahme der Zeitarbeit als schwerwiegenden Fehler. Es sei unbedingt erforderlich, die Zeitarbeit weiter zu unterstützen, da in dem Bereich sonst eine Entlassungswelle drohe. Jens Peick (SPD) dagegen nannte die Anpassungen beim Kurzarbeitergeld einen „ersten Schritt zur Rückkehr zur Normalität“. 200 000 offene Stellen bundesweit in der Leiharbeit rechtfertigten die Krisenregelung nicht mehr. Trotz der Kritik stimmten letztlich alle Fraktionen dem Gesetzentwurf zu, lediglich die AfD enthielt sich.
Heil lobte die Kurzarbeit als Instrument, das dem Erhalt von Arbeitsplätzen in der Krise dient: „Wir haben in der Corona-Krise insgesamt über drei Millionen Arbeitsplätze gesichert.“ Darüber hinaus wurde beschlossen, die Sozialversicherungsbeiträge nach dem 31. März nur noch dann zur Hälfte zu erstatten, wenn die Kurzarbeit mit Qualifizierung verbunden wird.