Das geht aus der Studie „Global Talent Trends 2022“ der Beratung Mercer hervor, für die weltweit knapp 11.000 Führungskräfte, Personalleitende und Mitarbeitende befragt wurden. Danach gehen mehr als zwei Drittel der Personalverantwortlichen davon aus, dass die Mitarbeiterfluktuation in diesem Jahr höher ausfallen wird als üblich. Ein Grund dafür sei ein grundlegender Wandel in den Werten der Menschen, der einen strukturellen Wandel auf dem Arbeitsmarkt untermauere. Der Druck auf Unternehmen, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, sei gestiegen.
Studienautorin Kate Bravery hat fünf Trends identifiziert, die dabei helfen können, diesem Druck positiv zu begegnen. Dazu zählen Relevanz und Haltung. So erwarteten beispielsweise 96 Prozent der Mitarbeitenden, dass ihr Arbeitgeber neben finanziellen Ergebnissen auch soziale und ökologische sowie Diversity-Faktoren berücksichtigt. Darüber hinaus wollten Menschen nicht mehr „für“, sondern „mit“ einem Unternehmen zusammenarbeiten. Hier gibt es großen Nachholbedarf: 90 Prozent der befragten HR-Verantwortlichen gaben an, dass noch mehr getan werden muss, um in ihrem Unternehmen eine vertrauensvolle Kultur aufzubauen.
Ein weiterer Schwerpunkt sind Gesundheit und Wellbeing. Insbesondere die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden steht zunehmend im Fokus, da sie als Grundvoraussetzung gilt, damit Menschen arbeitsfähig und engagiert bleiben. Allerdings gaben 81 Prozent der befragten Mitarbeitenden an, dass ihnen in diesem Jahr ein Burnout drohe – vor allem, weil sie sich für ihre Leistungen nicht ausreichend entlohnt fühlen.
Außerdem investieren viele Unternehmen in Qualifikationsmaßnahmen für die Beschäftigten. Viele Personalverantwortliche fürchten allerdings, dass diese das Unternehmen danach verlassen könnten. „Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, besteht darin, den Mitarbeitenden mehr Möglichkeiten zu bieten, ihre neu erworbenen Fähigkeiten einzusetzen“, heißt es bei Mercer weiter. Last but not least sollte die Arbeitsmüdigkeit der Mitarbeitenden durch Aspekte wie Krisen und die digitale Transformation im Auge behalten werden. „Unternehmen müssen die digitale Akzeptanz erhöhen, ihre strategischen Visionen besser kommunizieren und organisatorische Komplexität angehen“, rät Bravery.