Das geht aus einer Auswertung der Arbeitsunfähigkeitsdaten von AOK-Mitgliedern zwischen März 2020 und Februar 2021 hervor. Die Ergebnisse des Wissenschaftlichen Instituts der Krankenkasse (WIdO) zeigen des Weiteren, dass Pflegeberufe und Berufe in der Betreuung und Erziehung von Kindern am stärksten von Krankschreibungen im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen waren.
Insgesamt wurden von den 14,1 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen im Auswertungszeitraum 362.627 Beschäftigte von einem Arzt im Zusammenhang mit einer Covid-19-Diagnose krankgeschrieben. Bei 59,8 Prozent von ihnen wurde der gesicherte Nachweis der Infektion auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung dokumentiert, die übrigen galten als Verdachtsfälle. Von den fast 217.000 AOK-versicherten Erwerbstätigen, die von März 2020 bis Februar 2021 wegen Covid-19 mit dokumentiertem Nachweis des SARS-CoV-2-Virus krankgeschrieben waren, mussten über 17.000 in einem Krankenhaus behandelt werden. Fast 460 von ihnen sind im Betrachtungszeitraum im Krankenhaus verstorben.
Der wellenartige Verlauf der Pandemie ist an den Zahlen ebenfalls abzulesen. Im April 2020 gab es mit 281 Erkrankten je 100.000 Beschäftigte einen ersten Höhepunkt der Krankschreibungen aufgrund einer im Labor bestätigten Covid-19-Diagnose. Von September an nahm das Infektionsgeschehen erneut an Fahrt auf und gipfelte in einem neuen Höhepunkt im Dezember 2020 mit 486 Erkrankten je 100.000 Beschäftigten.
Bei den Arbeitsunfähigkeitsfällen aufgrund von Muskel-Skelett-, Atemwegs- und psychischen Erkrankungen war dagegen ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Dafür verlängerten sich die Fehlzeiten. „Wir vermuten, dass viele Beschäftigte aus Angst vor Ansteckung auf einen Arztbesuch verzichtet haben“, sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Gleichzeitig deute die gestiegene Dauer der Krankschreibungen bei den ausgewerteten Diagnosen darauf hin, dass die Erkrankten in der Pandemie-Situation stärker belastet waren.