Wer als Arbeitgeber seinen Beschäftigten einen gut ausgestatteten digitalen Arbeitsplatz anbietet, erhöht zu einer großen Wahrscheinlichkeit die Employee Experience innerhalb der Belegschaft. Diese Korrelation zeigt die Deutsche Social Collaboration Studie 2023 der Management- und Technologieberatung Campana & Schott und der TU Darmstadt. Dafür wurden 885 Beschäftigte in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus überwiegend Betrieben des gehobenen Mittelstandes, großen Unternehmen und Konzernen befragt.
Demnach gilt: Je reifer der digitale Arbeitsplatz, und umso reibungsloser er hybrides Arbeiten ermöglicht, desto besser schneiden Mitarbeiterloyalität, Zusammenarbeit über die Grenzen verschiedener Teams und Abteilungen hinweg, persönliches Wachstum, Vertrauen und Wohlbefinden der Beschäftigten nach ihrer eigenen Beurteilung oder Erfahrung ab. Eine positive Employee Experience sollte daher laut Studie der wichtigste Treiber für die Digitalisierung des Arbeitsplatzes sein.
Doch wie steht es um den digitalen Arbeitsplatz in den Unternehmen? Derzeit ist die Einführung digital ausgestatteter Arbeitsplätze – Stichwort Homeoffice und hybrides Arbeiten – in der DACH-Region in jedem dritten Unternehmen (33 Prozent) weitgehend abgeschlossen. Bei einem weiteren Drittel sind entsprechende Projekte zumindest angelaufen. Ein Sechstel der Unternehmen (16 Prozent) befindet sich in der Planungsphase und für knapp 18 Prozent spielt das Thema momentan noch keine Rolle.
Was wünschen sich die Mitarbeitenden?
Wie viel Wert ein Arbeitgeber auf die Ausgestaltung eines digitalen Arbeitsplatzes legt, hängt auch damit zusammen, ob er Information Workers oder Frontline Workers anstellt. Rund ein Viertel der Befragten (26 Prozent) sind hauptsächlich am Computer tätig (hier Information Workers genannt), die Mehrheit bilden die sogenannten Frontline Workers, die nicht vorwiegend am PC arbeiten, sondern zum Beispiel in Fertigung und Produktion. Von den Information Workers geht ein Sechstel (16 Prozent) seiner Tätigkeit vollständig und etwas mehr als ein Fünftel (22 Prozent) überwiegend im Firmenbüro nach.
Die Mehrheit wünscht sich allerdings, hybrid oder größtenteils remote zu arbeiten. Ein Drittel (34 Prozent) möchte etwa zur Hälfte im Büro und im Homeoffice arbeiten, fast genauso viele (32 Prozent) überwiegend remote. Komplett von zu Hause arbeiten wollen aber auch nicht mehr als 16 Prozent; das gilt über alle Generationen hinweg. Auch der Beschäftigtennachwuchs ist also mehrheitlich eher an gemischten Arbeitsmodellen interessiert.
Bereichsübergreifende Kommunikation gefördert
Warum ist das der Fall? Etwa drei Viertel der Information Workers (76 Prozent) schätzen bei Hybrid und Remote Work die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und 59 Prozent sehen das persönliche Wohlbefinden als Pluspunkt. Dabei schreiben 80 Prozent hybridem Arbeiten eine hohe Qualität durch den digitalen Arbeitsplatz zu. Außerdem sind hybrides Arbeiten und Remote Work nach Ansicht der Befragten für Unternehmen wichtige Wettbewerbsvorteile für Unternehmen, um Personal zu gewinnen und zu binden.
Gefragt nach spezifischen Vorteilen digitaler Arbeitsplätze fördern diese nach Ansicht der Information Workers vor allem die Zusammenarbeit und Kommunikation über die Grenzen verschiedener Teams und Abteilungen hinweg (fünf Punkte auf einer Skala von eins bis sieben). Zudem helfen sie dabei, bessere Entscheidungen zu treffen, den Austausch zu innovativen Ideen voranzutreiben und die Agilität im Unternehmen zu fördern (jeweils 4,8 Punkte). Frontline Workers können zwar häufig aufgrund ihrer Tätigkeiten nicht hybrid tätig sein, doch auch sie geben mit fortschreitendem Digitalisierungsgrad ihrer Arbeitsplätze an, dass sich ihr Wohlbefinden erhöht.
Quelle: Personalwirtschaft.de