Unternehmen suchen derzeit weltweit händeringend nach Recruitern und Recruiterinnen. Dabei sollen mit den Stellenausschreibungen vor allem auch Nachwuchskräfte gefunden werden.

Im April dieses Jahres schrieben Unternehmen in Deutschland fast sechsmal mehr Stellen für Recruiterinnen und Recruiter aus als im Januar 2019. Das geht aus einer aktuellen Analyse der des beruflichen Netzwerks Linkedin hervor, für die die Daten aller Premium-Stellenangebote zwischen Januar 2019 und April 2022 ausgewertet wurden. Dabei suchen Arbeitgeber vor allem auch Nachwuchskräfte. Die Zahlen stimmen mit dem aktuellen Fachkräfteindex von Hays überein, der eine hohe Nachfrage nach Personal im Recruiting-Bereich, aber auch nach HR-Fachkräften allgemein nachweist. Die Krise scheint den Bedarf an Fachkräften und in der Folge nach HR-Personal verstärkt zu haben, obwohl viele Unternehmen ihre Personalplanung zunächst auf Eis gelegt hatten oder bei Neueinstellungen zurückhaltend waren.

„Während Unternehmen hierzulande händeringend nach ihren Wunschkandidatinnen und -kandidaten mit den passenden Fähigkeiten suchen, werden sie mehr denn je auf Recruiter und Recruiterinnen und deren Know-how angewiesen sein, um Spitzentalente für sich zu gewinnen“, kommentiert Barbara Wittmann, Country Managerin bei Linkedin DACH, die Zahlen.

HR-Spezialisten auf Platz drei der gefragtesten Nachwuchskräfte

Dabei schreiben Arbeitgeber vor allem auch Stellen für HR-Nachwuchskräfte aus. HR-Spezialisten und -Spezialistinnen stehen derzeit auf Platz drei der zehn am häufigsten ausgeschriebenen Jobs für Nachwuchskräfte und werden nur übertroffen von Einstiegsstellen im Bereich Frontend-Entwicklung und Kundenbetreuung. Junge Personaler und Personalerinnen sind im Vergleich zum letzten Jahr um 21 Prozent stärker gefragt, wie aus dem Linkedin Job-Kompass Karrierestart 2022 für Deutschland hervorgeht.

Mit Berufseinsteigern gegen den Mangel an erfahrenen Recruitern

Besonders begehrt sind aktuell Berufseinsteiger und -einsteigerinnen für den Bereich Staffing und Recruiting: Laut der Linkedin-Analyse gab es im vergangenen Jahr 47 Prozent mehr Neueinstellungen auf Einstiegsebene für diese Tätigkeitsbereiche. Zu den nachgefragten Jobtiteln gehören unter anderem Recruiter, Technical Recruiter und Talent Acquisition Specialist. Dabei handelt es sich um verantwortungsvolle Aufgaben, die neben Fachkompetenz vor allem Soft Skills voraussetzen. Zum Beispiel beim Sourcing, Headhunting und bei Vorstellungsgesprächen sind insbesondere Fähigkeiten im Umgang mit Menschen gefragt, etwa eine gute Kommunikations- und Sozialkompetenz. Ob die Qualifikation des Recruiting-Nachwuchses hier den Anforderungen genügt, wird sich zeigen.

Der generell steigende Bedarf der Unternehmen an Fachkräften im Recruiting-Bereich ist übrigens kein deutsches Phänomen. Auch in anderen europäischen Ländern ist dieser Trend zu beobachten. So verzeichnete Frankreich eine 4,3-mal höhere und Spanien eine 4,2-mal höhere Nachfrage nach Recruitern und Recruiterinnen und auch in Großbritannien stieg der Bedarf um das 2,9-Fache.

Quelle: Personalwirtschaft.de

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