An der Studie der Unternehmensberatung Lurse haben sich 38 deutsche Mittelstands- und Großunternehmen beteiligt. Fast zwei Drittel der Befragten waren der Meinung, dass die Bedeutung von ESG-Themen in den letzten zwei bis drei Jahren zugenommen hat. ESG steht für Environmental, Social and Corporate Governance, also Fragen der Umwelt, der sozialen Verantwortung und der Unternehmensführung. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig eine intakte Umwelt und der gesellschaftliche Zusammenhalt auch für die Wirtschaft ist.
Auf die Frage, warum sie sich mit Nachhaltigkeitsfragen befassen, antworteten 53 Prozent der Unternehmen, dass sie ein echtes Interesse daran haben, unabhängig von Employer Branding, Gewinn oder Verlust. Für 39 Prozent ist die Verminderung von Risiken für Umwelt, Mitarbeitende und Investitionen ein wesentliches Motiv. Ebenso viele wollen den Erwartungen von Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern gerecht werden.
55 Prozent haben Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der Unternehmenssteuerung verankert, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Dies erfolgte überwiegend durch eine Einbindung in die Unternehmensziele beziehungsweise in die Ziele der Geschäftsführung und des Vorstands.
Allerdings zeigte sich auch, dass bei 37 Prozent Nachhaltigkeitskriterien bei der Bemessung der Geschäftsführungs- und Vorstandsvergütung bislang überhaupt nicht relevant sind. 44 Prozent der Unternehmen setzen auf variable Vergütungskomponenten, die Mehrheit von ihnen jedoch auf Short Term Incentives. „Aus unserer Sicht ist es sinnvoll, ESG-Ziele auch in der Vergütung von Geschäftsführungen und Vorständen zu verankern, vor allem in Form von Long Term Incentives“, sagt Birgit Horak, Managing Partner bei Lurse.