Mobbing in der Arbeitswelt ist weder eine Seltenheit noch ein Kavaliersdelikt. Umso wichtiger ist Prävention, um Phänomene wie Ausgrenzungen, Schikanierungen oder persönliche Diffamierungen möglichst im Keim zu ersticken und um zu verhindern, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wegen Mobbing erkranken.
Denn „Arbeit darf nicht krank machen“, betont Hubertus Heil, (nunmehr geschäftsführender) Bundesminister für Arbeit und Soziales, und verweist darauf, dass „der Schutz der körperlichen und psychischen Gesundheit der Beschäftigten ein grundlegendes Arbeitnehmerrecht ist“. Wie wichtig die Prävention von Mobbing in der Arbeitswelt als wichtiges Element zum Schutz der Förderung und Wiederherstellung der Gesundheit am Arbeitsplatz ist, betont auch die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA).
Rechtzeitig gegensteuern ist ein Mittel der Wahl. Denn Mobbinghandlungen sind keine Seltenheit: 6,5 Prozent der Befragten gaben beispielsweise an, innerhalb des letzten halben Jahres mindestens wöchentlich von Kolleginnen und Kollegen wie auch von Vorgesetzten gemobbt worden zu sein. Dazu zählten sie ungerechtfertigte Kritik, Schikanen oder das Bloßstellen vor anderen. Insgesamt 4,4 Prozent der Befragten erlebten nach eigener Darstellung dabei Mobbing durch Kolleginnen und Kollegen und 3,5 Prozent durch Vorgesetzte. Zudem waren Beschäftigte im Alter zwischen 18 und 29 Jahren häufiger betroffen als ältere Mitarbeitende.
Die Betroffenen konnten dabei laut der Publikation – zumindest subjektive – Faktoren nennen, die im Unternehmen Mobbing begünstigen würden. Erwähnt wurden beispielsweise „unklare Zuständigkeiten und Organisationsprozesse, unzulängliche Führungsstrukturen oder eine hohe Fluktuation“.
Neben einem Überblick über die Verbreitung von Mobbing hierzulande, die gesundheitlichen, persönlichen und unternehmerischen Folgen oder die rechtlichen Rahmenbedingungen und Aktivitäten zum Schutz vor Mobbing in der Arbeitswelt, gibt es im Report Handlungsempfehlungen für Unternehmen. Dazu gehören Gefährdungsbeurteilungen, Schaffen von Ansprechstellen und Vertrauenspersonen, Sensibilisierung der Belegschaft, Fortbildung der Führungskräfte wie auch Verhaltensrichtlinien oder Betriebsvereinbarungen.
Weitere Informationen finden sich in dem Report „Mobbing in der Arbeitswelt – Bedeutung, Verbreitung und Prävention“. Dieser Report informiert zudem über arbeits(-schutz-)rechtliche Maßnahmen sowie über Präventionsangebote und basiert auf der „Repräsentativen Studie zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland“ der Universität Leipzig. Für diese Untersuchung wurden den Angaben zufolge rund 5.000 Beschäftigte befragt.
Quelle: BetriebsratsPraxis24.de