Durch die Corona-Krise sind viele Arbeitsmodelle ausprobiert und auch hinterfragt worden. Einer aktuellen Online-Umfrage zufolge hat sich das Jobsharing als eines davon während der Pandemie bewährt. Die Arbeit im Tandem habe Führungskräften die Bewältigung der Unsicherheiten und die Organisation der Arbeit während des Lockdowns erleichtert. Bisher nutzen das Modell aber fast ausschließlich Frauen.

Durch die Corona-Krise sind viele Arbeitsmodelle ausprobiert und auch hinterfragt worden. Einer aktuellen Online-Umfrage zufolge hat sich das Jobsharing als eines davon während der Pandemie bewährt. Die Arbeit im Tandem habe Führungskräften die Bewältigung der Unsicherheiten und die Organisation der Arbeit während des Lockdowns erleichtert. Bisher nutzen das Modell aber fast ausschließlich Frauen.

Insgesamt haben das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und der Anbieter Jobsharing Hub 55 Jobsharer befragt. 87 Prozent davon gaben an, dass es ihnen das Modell viel oder zumindest eher leichter gemacht hat, die neue Komplexität zu bewältigen. 72 Prozent konnten durch das Jobsharing ihre Fähigkeiten wie Kommunikation, Arbeitsorganisation und Umgang mit Flexibilitätsanforderungen nach eigenen Angaben steigern.

Des Weiteren sagten 76 Prozent, dass es ihnen bei der Bewältigung der gestiegenen Aufgabenfülle und Arbeitsbelastung während der Corona-Krise half. Dass sich dadurch auch die Kommunikation im Team erleichtert hat, gab immerhin noch fast die Hälfte der Befragten an. Schließlich erwies sich die Arbeitsteilung in einer Position auch als wirksames Instrument, um die Arbeitstage abzudecken und gleichzeitig mehr Zeit für Betreuungsaufgaben zu haben.

„Jobsharing erlaubt, kurzfristig die Arbeitsaufteilung anzupassen, die eigenen Arbeitszeiten zu variieren und zugleich als Tandem den Arbeitsanforderungen weiterhin gerecht zu werden“, sagt WZB-Wissenschaftler Martin Krzywdzinski. Der Mehrwert des Jobsharing liege nicht nur in der Flexibilität der Arbeitszeitmodelle und der Verbesserung der Work-Life-Balance, ergänzt Svenja Christen vom Jobsharing Hub. Es schärfe auch die Arbeitsqualität, insbesondere in Krisen.

Arbeitgeber müssten jedoch umdenken: Viele von ihnen sähen Jobsharing lediglich als Frauen-Modell. Tatsächlich seien derzeit 96 Prozent der praktizierenden Jobsharer weiblich. Für Christen ein Zeichen bestehender Geschlechterungerechtigkeit, dem es aktiv entgegenzuwirken gelte: „Nicht nur Frauen, sondern vor allem Männer sollten gezielt angesprochen und zur Arbeit im Jobsharing ermutigt werden.“

Dieser Beitrag wurde erstellt von David Schahinian.

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