Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten – aber die geleistete Arbeitszeit pro Person sinkt zur gleichen Zeit. Das zeigen aktuelle Zahlen des IAB.

Die deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren 2023 so oft krank wie nie zuvor – und haben außer im Coronajahr 2020 auch noch nie so wenig gearbeitet. Das geht aus der kürzlich veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Intstituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Demnach lag der Krankenstand mit 6,11 Prozent noch über dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2022 (5,95 Prozent). Umgerechnet fehlte also jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin im Laufe des Jahres 15,2 Arbeitstage. Die Hauptgründe für den hohen Krankenstand waren laut IAB wie im Vorjahr Erkältungen und Atemwegsinfekte.

So viele Erwerbstätige wie nie zuvor

Unter anderem durch den erhöhten Krankenstand sank die Zahl der geleisteten Arbeitszeit pro Beschäftigter beziehungsweise Beschäftigtem außerdem um gut 4 Stunden auf insgesamt 1342 Stunden. Vollzeitkräfte arbeiteten rund drei Stunden weniger, Teilzeitkräfte hingegen vier Stunden mehr als im Vorjahr. Allerdings wird letztere Gruppe immer größer – sie macht mittlerweile 39 Prozent der Beschäftigten aus –, sodass insgesamt ein Minus bei den Arbeitsstunden steht. Zumindest, wenn man die Stunden pro Person betrachtet.

Auf alle Beschäftigten gerechnet stieg die Zahl der geleisteten Arbeitszeit indes um 0,4 Prozent auf 61,7 Milliarden Stunden. Das ist immerhin der höchste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. In der gleichen Zeit ist die Zahl der Erwerbstätigen jedoch um 700.000 Menschen gestiegen. Mit den dadurch auf insgesamt 46 Millionen gestiegenen erwerbstätigen Menschen wurde 2023 erneut ein Rekordniveau erreicht. „Trotz des Wirtschaftsabschwungs nimmt die Anzahl der Beschäftigten weiter zu“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. „Aber 1,5 Prozent mehr Erwerbstätige arbeiteten insgesamt 0,8 Prozent weniger Stunden als 2019.“

Anmerkung: Die Zahlen werden nach Angaben des IAB laufend aktualisiert, weshalb die Werte aus der diesjährigen Jahresbilanz nicht mit den vor einem Jahr veröffentlichten Daten verglichen werden können, weil letztere „durch Einbeziehung neuer Daten, neuer Statistiken und/oder neuer Methoden in das Rechenwerk überarbeitet werden können“.

Quelle: Personalwirtschaft.de

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