New Work ist in aller Munde – anscheinend aber nur bei akademisch qualifizierten Arbeitnehmern. Bei Fachkräften sieht das ganz anders aus: 81 Prozent von ihnen kennen den Begriff gar nicht.

Das zeigt eine Befragung von meinestadt.de, an der 4.200 Fachkräfte mit Berufsausbildung teilnahmen. Zwar werde vielerorts der Eindruck erweckt, dass New Work bei den Arbeitnehmern ganz oben auf der Wunschliste stehe. Wenn das aber „wirklich ein umfassender Trend sein will, so müsste sich der Fokus der Diskussion stärker in Richtung Arbeitswelt und -erfahrungen von Fachkräften mit Berufsausbildung öffnen“, sagt Mark Hoffmann, Geschäftsführer des Regionalportals.

Das Ergebnis bedeute jedoch nicht, dass Sinn oder „Purpose“ für sie keine Rolle spielt. Im Gegenteil: 84,7 Prozent der Befragten schätzten ihren eigenen Job als „eher sinnvoll“ oder „sehr sinnvoll“ ein. Sogar im Falle eines Millionengewinns im Lotto würden 51,6 Prozent nach eigenen Angaben weiterarbeiten. Für sie bringe die Arbeit über den reinen Broterwerb hinaus weiteren immateriellen Nutzen.

Die Jobsicherheit spielt für die meisten Befragten aber immer noch die größte Rolle. Wenn sie sich für einen „sicheren Job“ oder einen „mit Sinn“ entscheiden müssten, würden 71,7 Prozent auf Sicherheit setzen. Allerdings zeige die Zahl auch, dass sich fast drei von zehn Fachkräften selbst beim Handel „Sinn“ gegen „Sicherheit“ noch für „Sinn“ entscheiden würden, heißt es bei meinestadt.de weiter: „Mit anderen Worten: Eine Arbeit mit Sinn dürfte eines der stärksten Argumente für einen Fachkräfte-Arbeitgeber sein.“

Die Fachkräfte wurden auch gefragt, was den Sinn ihrer Arbeit konkret ausmacht. Die Antworten waren vielfältig. Während eine Krankenschwester hervorhob, Kranke wieder gesund zu pflegen, berichtete ein Busfahrer, dass er die Menschen trotz Lockdown an den Arbeitsplatz bringt. Ein weiterer Teilnehmer antwortete: „Ich arbeite im systemrelevanten Einzelhandel und sorge mit dafür, dass alle Menschen nicht hamstern müssen.“

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