Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind mittlerweile für viele Menschen wichtige Kriterien bei der Wahl eines Arbeitgebers. In den Unternehmen sind sie aber aufgrund der Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt.

Das geht aus einer repräsentativen Studie der Königsteiner Gruppe hervor, für die im Februar 2022 insgesamt 1.000 Beschäftigte befragt wurden. Die Ergebnisse wurden mit einer ersten Befragung zum Thema aus dem Januar 2020 verglichen. Aktuell gaben nur noch 22 Prozent der Befragten an, dass Nachhaltigkeitsthemen eine große Rolle bei ihrem Arbeitgeber spielen. Im Zwei-Jahres-Vergleich entspricht das einem Rückgang von 11 Prozent. Der Anteil derer, die ihrem Unternehmen vorwerfen, dass das Umweltbewusstsein dort gar keine Rolle spielt, stieg unterdessen von 13 auf 28 Prozent.

Die Entwicklung widerspricht dem Interesse der Kandidatinnen und Kandidaten: 71 Prozent von ihnen wünschen sich eine größere Bedeutung für das Thema in ihrem Unternehmen. Dies sind 21 Prozent mehr als noch zu Beginn des Jahres 2020. Die Arbeitswelt sei in den vergangenen zwei Jahren von der Pandemie überschattet gewesen, sagt Nils Wagener von der Königsteiner Gruppe. Dass das Umweltbewusstsein vieler Arbeitgeber darunter gelitten habe, sei aber fahrlässig: „Viele Bewerbende berücksichtigen genau diese Unternehmenshaltung, wenn sie sich nach neuen Jobs umschauen.“ Tatsächlich gaben 65 Prozent der Befragten an, dass ihnen die ökologische Haltung eines Arbeitgebers wichtig ist.

Der Anteil derjenigen, die auf mehr nachhaltige Informationen im Bewerbungsprozess drängen, ist mit 59 Prozent unverändert hoch, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Und das, obwohl die Sichtbarkeit des Themas dort bereits größer geworden ist: Immerhin jeder fünfte Befragte gab aktuell an, in Stellenanzeigen schon mehrfach Auskünfte zum Umweltbewusstsein des ausschreibenden Arbeitgebers gefunden zu haben. Das sind 11 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren.

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