Klassische Mitarbeitergespräche im Jahresrhythmus scheinen aus der Zeit gefallen zu sein. Regelmäßig terminierte Aussprachen mit individueller Note bieten jedoch Vorgesetzten und Beschäftigten nach wie vor viele Chancen.

Immer noch gilt das Mitarbeitergespräch in vielen Unternehmen als lästige Pflichtübung, berichtet die Jobbörse Careerbuilder: Es werden einige warme Worte gewechselt und ein standardisierter Fragebogen ausgefüllt, damit HR zufriedengestellt ist. Bei einem solchen Vorgehen werde aber das Potenzial dieses Instruments verschenkt. Natürlich sei eine partnerschaftliche und vertrauensbasierte Führung wichtig: „Doch je größer der Verantwortungsbereich des Managers, umso voller ist sein Terminkalender.“ Für ein Gespräch, das nicht zwischen Tür und Angel stattfinden soll, sei ein fester Termin also unabdingbar.

Das Gelingen liege vor allem in den Händen der Führungskräfte. Die Atmosphäre beispielsweise spielt eine große Rolle, zitiert Careerbuilder den Managementtrainer Friedemann Stracke. Wenn der Mitarbeiter Kritik befürchte und der Chef Angst habe, mit Dingen konfrontiert zu werden, die er mangels Informationen nicht belegen kann, sei ein vorbehaltloser und kameradschaftlicher Austausch kaum möglich. Auch weitere Kritikpunkte von Mitarbeitern sprechen Bände: einseitige Kommunikation, mangelndes Verständnis, fehlende Kompromissbereitschaft, Vermeidung kritischer Punkte oder Gespräche unter Zeitdruck.

Vorgesetzte hätten daher die Aufgabe, das Gespräch so vorzubereiten und zu gestalten, dass beide Seiten davon profitieren. Das gelinge beispielsweise mit dem Dreiklang zuhören, verstehen, respektieren: „Hier kann jeder Führende seine empathische Kompetenz unter Beweis stellen.“ Verständnis für die Ansichten und Wünsche des Mitarbeiters aufzubringen bedeute nicht unbedingt, diese auch zu akzeptieren. In strittigen Fällen sei es ratsam, ruhig und sachlich zu argumentieren und im Gespräch einen Konsens zu finden. Wer seine Weisungsbefugnis hingegen als Machtinstrument einsetze, erreiche oftmals das Gegenteil von dem, was bezweckt werden wollte.

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