Die Beratung hat die Gehälter in insgesamt 48 Ländern unter die Lupe genommen und mehr als 600 Menschen aus Unternehmen unterschiedlicher Größen befragt. Hierzulande bewegen sich die prognostizierten Erhöhungen demnach zwischen 0 und 10 Prozent – bei einer vorausgesagten Inflation von 1,6 Prozent. In der EU liegen die voraussichtlichen Gehaltssteigerungen zwischen 1,9 Prozent und Spitzenreiter Ungarn mit 5,8 Prozent.
Insgesamt zeigt sich ein uneinheitliches Bild, das maßgeblich von der jeweiligen wirtschaftlichen Situation beeinflusst wird. So werden die Gehälter im kommenden Jahr Kienbaum zufolge zwar trotz der aktuellen Situation in den meisten EU- und Nicht-EU Ländern steigen. Mancherorts frisst die hohe Inflationsrate aber die reale Erhöhung wieder auf – „sogar bis hin zu Negativeffekten“.
Diese beiden Faktoren – wirtschaftliche Situation und Preisentwicklung – haben in den EU-Ländern den größten Einfluss auf die Gehaltsentwicklung. In Deutschland und Österreich jedoch nicht: Hier sind vor allem Tarif- und Kollektivverträge maßgeblich, dicht gefolgt von der Unternehmensperformance.
Noch ein kurzer Blick über die EU-Grenzen: Mit 4,1 Prozent fällt die durchschnittliche Gehaltssteigerung in Nicht-EU-Ländern innerhalb Europas stärker aus als in der Union. Die Zahlen sind aber im Kontext zu sehen: So steht beispielsweise einer nominalen Gehaltsentwicklung von 14,4 Prozent in der Türkei eine hohe Inflationsrate von 11,8 Prozent entgegen. Außerhalb Europas liegt Indien mit einer nominalen Gehaltssteigerung von 7,2 Prozent auf Platz eins – bei einer Inflation von 4,1 Prozent.