Unternehmen stecken in einer Zwickmühle: Für die Mitarbeiterfindung und -bindung wird die betriebliche Altersversorgung (bAV) zu einem immer wichtigeren Baustein. Gleichzeitig müssen die Versorgungspläne in einem schwierigen Finanzierungsumfeld langfristig abgesichert werden. Rund die Hälfte der Arbeitgeber will daher im laufenden Jahr ihre Betriebsrentensysteme ändern.

Das geht aus einer Studie von Lurse hervor. Der HR- und bAV-Dienstleister hat 111 teils miteinander kombinierte Versorgungspläne von 55 großen und mittelständischen Unternehmen analysiert. 93 Prozent gestalten offene Versorgungspläne demnach als beitragsorientierte Leistungszusage: „Dabei verspricht der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer, einen bestimmten Beitrag zu seiner Betriebsrente aufzuwenden.“ Diese Variante stelle ein chancenorientiertes, den Kapitalmarktverhältnissen angepasstes Versorgungssystem dar.

Der Anteil der Pläne als Beitragszusage mit Mindestleistung hingegen gehe zurück. Seit 2018 habe kein einziges der befragten Unternehmen mehr einen darauf basierenden Versorgungsplan eingeführt. Des Weiteren zeigte sich, dass 55 Prozent der teilnehmenden Unternehmen ihre Versorgungspläne in den vergangenen fünf Jahren angepasst haben – die Mehrzahl von ihnen hat die Garantie- und Mindestzinsen gesenkt.

Schon länger bekannt ist, dass die arbeitgeberfinanzierte bAV nicht ausreicht, um die Rentenlücke zu schließen – die Eintrittsrente liegt der Studie zufolge lediglich bei 4,8 bis 7,9 Prozent des letzten Bruttoeinkommens. Hinzu kommen Altersleistungen, die durch Entgeltumwandlung finanziert werden. Der Herausforderung lasse sich unter anderem durch Matching-Pläne begegnen, die 44 Prozent der befragten Unternehmen nutzen. Diese sähen eine gemischte Finanzierung der Beiträge aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen vor. Sie verdoppelten die Beteiligungsquote der Arbeitnehmer im Vergleich zur rein arbeitnehmerfinanzierten bAV.

Eine andere Herausforderung lösen sie nicht: den Verwaltungsaufwand. 53 Prozent gaben an, dass er in den vergangenen fünf Jahren gestiegen sei. Als Hauptgründe wurden gesetzliche Rahmenbedingungen (86 Prozent) und der wachsende Informationsbedarf bei den Mitarbeitenden (60 Prozent) genannt.

Weitere Informationen zur Studie sind hier abrufbar.

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