Das geht aus einer europaweiten Befragung von mehr als 1.300 Unternehmen durch den HR-Dienstleister SD Worx hervor. Zunächst wurden die vorhandenen Payroll-Kompetenzen abgefragt. Hier zeigte sich, dass Deutschland im internationalen Durchschnitt leicht hinterherhinkt: „Das Fehlen ausreichender Fachkenntnisse und Kompetenzen auf dem Gebiet der Entgeltabrechnung scheint deutsche Personalverantwortliche in ihrer Leistungsfähigkeit einzuschränken.“
Sämtliche Aufgaben rund um die Gesetzgebung und ihre regelmäßigen Änderungen wurden in allen teilnehmenden Ländern als besonders anspruchsvoll wahrgenommen. Viele deutsche Unternehmen sahen zudem fluktuierende Belegschaften und die diversen Vertragsmodelle als Herausforderungen an. Auch die Vergütungspolitik trägt für sie zur Erhöhung der Komplexität bei, beispielsweise durch schwankende Zahlungshäufigkeiten.
Apropos Komplexität: Das Steuer- und Sozialversicherungssystem erschwert die Arbeit der Payroll-Expertinnen und -Experten weiter. „Insbesondere deutsche Unternehmen müssen bei der Erstellung ihrer Lohn- und Gehaltsabrechnungen oftmals mit vielen Dritten wie Steuerbehörden und Sozialversicherungsträgern zusammenarbeiten, um zum Beispiel Nachforderungen von Sozialversicherungsbeiträgen für einen kranken Mitarbeitenden zu übermitteln“, berichtet SD Worx. Dabei könnten die vielen Interaktionen mit all den unterschiedlichen Meldeverfahren bei Unternehmen für Verwirrung sorgen.
Eine Option ist, die Lohn- und Gehaltsabrechnung an Dienstleister auszulagern. 55 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland sahen das als Erleichterung an. Damit liegt Deutschland beim Outsourcing deutlich unter den europäischen Durchschnittswerten. 40 Prozent wollen den Abrechnungsprozess nach wie vor selbst verwalten. Knapp 8 Prozent nutzen dafür externe Softwaresysteme, über ein eigenes System verfügen etwa 14 Prozent.